Wir haben an dieser Stelle schon mehrfach über den Unterschied zwischen Nominalzins und Realzins geschrieben. Der Realzins drückt aus, wie sich der tatsächliche Wert einer Geldanlage unter Berücksichtigung der Inflationsrate entwickelt. Beim Nominalzins bleibt die Inflation unberücksichtigt. Aktuell ist der Realzins von durchschnittlich verzinstem Tages- oder Festgeld mit minus 4,5% deutlich negativ. Durch das Inflationsziel von 2 Prozent und einem Zins von 0 Prozent nehme die EZB dem Geldeigentümer Jahr für Jahr ein Stück Substanz weg. Die Notenbank werde damit vom Garanten des Geldwerts zum Gegner des Geldwerts. Wer das verstanden hat, handelt entsprechend mit Geldanlagen in Sachwerten. Das sind Aktien, Edelmetalle und Immobilien, statt Geldanlagen auf dem Sparkonto.

Natürlich ist es bequemer auf dem Sparkonto zu bleiben, als sich Gedanken machen zu müssen und Chancen sowie Risiken zu bewerten. Offensichtlich ist es daher auch sehr verlockend der Idee des leistungslosen Einkommens zu folgen. Sie kennen die Diskussion um das Bürgergeld aus den Medien. Das müssen wir hier nicht wiederholen. Was uns eher Sorgen bereitet ist die unbeantwortete Frage nach der Gegenfinanzierung. Es dürfte doch jedem klar sein, dass man aus einem Topf nur so viel entnehmen kann wie vorher eingelegt wurde. Wo kommt diese Einlage her? Entweder schöpfe ich durch Steuern Leistung ab oder man „druckt neues Geld“. Das eine führt zur Abwanderung der Leistungsträger und das andere unweigerlich zu mehr Inflation und Geldentwertung. Wäre es nicht besser, statt wilden Verteilungsplänen und Enteignungsfantasien zu folgen, sich eher am gesunden Menschenverstand zu orientieren.

Was passiert also, wenn sie sich locken lassen und ihre Sachwerte auf den Markt bringen, alle Aktien verkaufen, ihre Edelmetalle und ihre Immobilien veräußern. Dann besitzen Sie Geldwerte. Und nun?

Ganz abgesehen davon bleibt der Bedarf an Wohnraum groß. Die Regierung selbst wird ihr Ziel, in diesem Jahr 400 000 Wohnungen zu schaffen, weit verfehlen. Das unterscheidet die Bundesrepublik etwa von Ländern wie Spanien oder ganz extrem China, wo vor der Finanzkrise maßlos Wohnkomplexe hochgezogen wurden, bis die Blase platzte. In Deutschland ist Wohnraum knapp! Das heißt, die Nachfrage wird nicht von einem Tag auf den nächsten einbrechen. Sie sehen das sehr schön an der aktuellen deutschen Leerstandsquote von 2,8%. Normalerweise liegt diese zwischen 3% und 5%. Von einer Blase sind wir also genau so weit weg, wie die Politik von Ihrem Wähler. Wir bleiben fokussiert für Sie. Tun Sie es auch.